Qualitätsforum

Rückblick


„Ein Tag voller Impulse“ – Rückblick auf das
15. dti-QUALITÄTSFORUM 2024 in Köln

Das 15. dti-QUALITÄTSFORUM in Köln bot zum Jahresende 2024 eine Fülle an fachlichen Impulsen, intensiven Diskussionen und innovativen Einblicken – eine rundum gelungene Veranstaltung, so das Fazit von Juliane Zander.

Zum Auftakt präsentierte Dr. Kiran Virmani von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die aktualisierten Ernährungsempfehlungen, die erstmals auch ökologische Aspekte einbeziehen. Auf Basis eines mathematischen Optimierungsmodells empfiehlt die DGE eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung – über 75 % pflanzliche, rund 25 % tierische Lebensmittel –, die sowohl gesundheitsfördernd als auch umweltverträglich ist.

Einen kritischen Blick auf das Thema „hochverarbeitete Lebensmittel“ warf Prof. Dr. Elke Trautwein. Sie plädierte für eine differenzierte Betrachtung, da die häufig verwendete NOVA-Klassifikation unzureichend sei. Verarbeitungsgrad allein sei kein zuverlässiges Qualitätskriterium – entscheidend seien auch Nährstoffprofil und Zusammensetzung.

Auch Prof. Dr. Hannelore Daniel stellte klar: Lebensmittelverarbeitung sei keineswegs per se negativ zu bewerten, sondern leiste oft wichtige Beiträge zu Sicherheit, Haltbarkeit und Nährstoffverfügbarkeit. Sie forderte mehr Transparenz vonseiten der Industrie und eine stärkere Berücksichtigung positiver Aspekte der Verarbeitung in der wissenschaftlichen Ausbildung.

Im Technologiebereich überzeugte Prof. Daniel mit einem Ausblick auf moderne Verfahren, etwa in der alternativen Proteinherstellung. Ihre Botschaft: Europa müsse innovationsfreudiger und effizienter in der Zulassung werden, um international nicht den Anschluss zu verlieren.

Ein weiteres technisches Highlight war der Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Hergen Pargmann. Er demonstrierte praxisnah den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Qualitätsmanagement, etwa bei der automatisierten Kontrolle von Verpackung und Etikettierung. Die vorgestellten Anwendungen zeigen, wie KI bereits heute zur Effizienzsteigerung und Fehlervermeidung beiträgt.

Praxisrelevanz bewies auch Prof. Dr. Eberhard Haunhorst mit seinem Vortrag zu Lebensmittelrückrufen. Er machte deutlich, wie wichtig klare Notfallpläne, aktuelle Behördenkontakte und regelmäßige Tests der Rückrufprozesse für ein funktionierendes Krisenmanagement sind.

Mit einem besonders nachhaltigen Thema wartete Dr.-Ing. Nadine Schulze-Kaysers auf: Sie präsentierte Forschung zum Food-Upcycling und zeigte mit mitgebrachten Kostproben – etwa Baiser aus Aquafaba –, dass innovative Reststoffverwertung auch geschmacklich überzeugen kann. Der Ansatz bietet sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Potenziale.

Ein herzliches Dankeschön an alle Referenten und Referentinnen, Unterstützer und Aussteller, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben. Und natürlich an den dti-Qualitätsausschuss, der wieder mit viel Engagement beteiligt war.