Bundesministerin Klöckner präsentiert staatliches Tierwohllabel
Bundesernährungs- und Landwirtschaftsministerin, Julia Klöckner, hat diese Woche das staatliche Tierwohllabel der Öffentlichkeit vorgestellt, das vorab mit den Bundesressorts abgestimmt und zur Notifizierung in Brüssel vorgelegt wurde. Bei dem freiwilligen dreistufigen Tierwohlkennzeichnungssystem wird die Zeit von der Geburt bis zur Schlachtung eines Tieres betrachtet. Es soll zunächst nur für Schweine gelten und dann zum Beispiel auf Geflügel ausgeweitet werden.
Insgesamt werden 13 Kriterien zu Grunde gelegt die, je nach Erfüllung, zu der Einordnung in die erste, zweite oder dritte Stufe führen. Dazu gehören neben mehr Platz für die Tiere auch mehr Beschäftigung und Raufutter, stärkere Buchtenstrukturierung, keine betäubungslose Ferkelkastration, längere Säugephase, Ausstieg aus dem Schwänzekupieren, weitergehende Anforderungen an Eigenkontrollen, bessere Transportfahrzeuge ab 4 Stunden Transport, Tiergesundheitsbenchmarking, mehr Tierschutz bei der Schlachtung, regelmäßige Tierschutzfortbildung der Tierhalter sowie Tränken, die ein Saufen aus offener Fläche ermöglichen. Wie das BMEL betont, soll das anspruchsvolle staatliche Siegel zur Voraussetzung haben, dass nur diejenigen damit werben dürfen, die verpflichtend und überprüfbar höhere Tierschutzanforderungen, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen, erfüllen.
Erste Kritik erhielt die Ministerin bereits von Seiten der Grünen. Ex-Landwirtschaftsministerin Renate Künast kritisierte, dass das Tierwohllabel von Ministerin Klöckner an Verbrauchertäuschung grenze, da die Eingangsstufe kaum einen Unterschied zum gesetzlichen Standard biete. Auch kritisierte sie die Freiwilligkeit des Labels und fordert strengere gesetzliche Standards für die Tierhalter. Alle Informationen rund um das staatliche Tierwohllabel finden Sie hier.