FEI: Folgeprojekt zur Inaktivierung von Noroviren auf Obst und Gemüse steht in den Startlöchern
Das dti unterstützt als Projektpartner in Kooperation mit einigen Mitgliedsunternehmen ein Forschungsprojekt des Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI), das Verfahren zur Dekontamination des Norovirus auf Lebensmitteln mit Wasserstoffperoxid weiterentwickeln soll.
Vor allem unverarbeitetes oder tiefgekühltes Obst und Gemüse können eine Quelle für den Norovirus sein. Eine Forschergruppe der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe hatte im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) in einem ebenfalls unter anderem vom dti intiierten Vorgängerprojekt untersucht, inwieweit Noroviren auf Produkten ausgeschaltet werden können – und zwar mithilfe von kaltvernebelten Wasserstoffperoxid (H22), einem stark oxidativen, antimikrobiellen Mittel, das bereits zur Desinfektion von Oberflächen und Verpackungen genutzt wird. H22 eignet sich auch deshalb so gut, weil es schnell in seine Bestandteile Wasser und Sauerstoff zerfällt. In dem neu erprobten Verfahren wird eine Wasserstoffperoxidlösung bei Raumtemperatur mittels Druck über spezielle Düsen in sehr feine Dämpfe – sogenannte Mikroaerosole – überführt, ohne das Kondensat entsteht. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Noroviren auf Lebensmittel tatsächlich durch H22 inaktiv werden, jedoch variiert die Reduktionsrate je nach Oberfläche. Auf glatten Oberflächen von Äpfeln oder Heidelbeeren ist es wirkungsvoller als auf rauen Oberflächen, wie denen von anderen Beeren.
Um das Verfahren breitflächig anwenden zu können, soll nun in einem Folgeprojekt untersucht werden, wie Wasserstoffperoxid auch auf rauen Oberflächen verlässlich gegen das Norovirus genutzt werden kann. Das vom dti mitinitiierte Projekt steht in den Startlöchern und wird in Kooperation mit der Universität Leipzig untersuchen, ob eine Kombination aus chemischen und physikalischen Verfahren Noroviren auf Beerenobst zuverlässig dekontaminieren kann.
Quelle: FEI