Jeder Zweite ernährt sich flexitarisch oder verzichtet ganz auf Fleisch
Eine neue repräsentative Studie der PHW-Gruppe zeigt, dass die flexitarische Ernährung in Deutschland auf dem Vormarsch ist. 44 Prozent der Befragten würden ihre eigene Ernährung als flexitarisch bezeichnen, 8 Prozent als vegetarisch und nur 1 Prozent als vegan. Damit verzichtet insgesamt jeder zweite Befragte (53 Prozent) zumindest manchmal ganz bewusst auf Fleischprodukte.
Besonders zwischen den Geschlechtern lassen sich dabei Unterschiede beobachten. Von den befragten Frauen ernähren sich rund zwei Drittel fleischlos. Bei den Männern sind es nur 43 Prozent. Auch das Alter spielt eine Rolle für die Ernährungsgewohnheiten. Der Anteil der Veganer:innen und Vegetarier:innen ist besonders bei den jüngeren Generationen höher und nimmt im Alter stetig ab. So ernähren sich von den befragten 18- bis 29-Jährigen 14 Prozent vegetarisch und 3 Prozent vegan, während sich von den 60- bis 75-Jährigen nur 5 Prozent als vegetarisch bezeichnen und die vegane Lebensweise statistisch zu vernachlässigen sind. Dafür wird mit fortgeschrittenem Alter der Flexitarismus beliebter: Von den 18- bis 29-Jährigen ernähren sich 35 Prozent flexitarisch, während der Anteil bei den 60- bis 75- Jährigen auf 55 Prozent ansteigt.
Als Gründe für eine fleischlose Ernährung gab die Mehrheit der Befragten Nachhaltigkeit und Tierwohl an (60 Prozent). Für rund die Hälfte sind gesundheitliche Aspekte der Grund für eine fleischlose Ernährung (49 Prozent). Während die jüngere Generation der 18- bis 29-jährigen hauptsächlich aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes auf Fleisch verzichtet, stehen mit ansteigendem Alter gesundheitliche Aspekte im Vordergrund. Für 64 Prozent der 60- bis 75-jährigen geben diese den Ausschlag für den Fleischverzicht. Eine untergeordnete Rolle spielen für die Befragten der Geschmack (4 Prozent), wenig Lust auf Fleisch (2 Prozent), Gewohnheit (2 Prozent) oder der Preis (1 Prozent).
Als Fleischersatzprodukte am beliebtesten sind die Top 3: Tofu (22 Prozent), fleischloses Hack (20 Prozent) und Aufschnitt-Produkte (18 Prozent), aber auch Ersatzprodukte für Schnitzel, Burger, Würstchen, Frikadellen, Nuggets, Geschnetzeltes und Bratwürste kommen bei den Befragten gut an. Aber Fleischersatz ist nicht gleich Fleischersatz. Sehr wichtig ist rund drei Viertel der Befragten (72 Prozent), dass die Produkte ohne Gentechnik hergestellt werden. Dicht dahinter folgen mit ähnlichen Werten die Eigenschaften frei von Palmfett (sehr wichtig: 33 Prozent; wichtig: 35 Prozent) und ohne Geschmacksverstärkern (sehr wichtig: 37 Prozent; wichtig: 29 Prozent). Dass die Ersatzprodukte komplett vegan sind, also überhaupt keine tierischen Bestandteile wie zum Beispiel Ei enthalten, ist für über ein Viertel der Verbraucher (26 Prozent) wichtig oder sehr wichtig für ihre Kaufentscheidung.
Für die repräsentative Veggie-Studie der PHW-Gruppe wurden vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Zeitraum vom 16. bis 27. November 2020 1.003 Personen aus Deutschland befragt.
Quelle: PHW