Wie die Pandemie den Lebensmitteleinzelhandel verändert


Die Deutschen wollen sich gesünder und nachhaltiger ernähren, mehr online einkaufen und mehr sparen. Das zeigt eine neue Studie von McKinsey und EuroCommerce, für die europaweit 10.000 Konsument:innen und 48 CEOs des LEHs befragt wurden.

Die Corona-Pandemie hat dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel Umsatzsteigerungen von 12,6 Prozent beschert, ihn aber auch vor große Herausforderungen gestellt. Je strenger die Lockdown-Regelungen wurden, desto mehr passten die Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Einkaufsverhalten an und wollen neue Verhaltensweisen beibehalten. Im Vergleich zu 2020 wollen 41% der Befragten in Deutschland mehr auf gesunde Lebensmittel achten. Für ein Drittel spielt der Preise eine wichtigere Rolle als noch im Vorjahr. Sie wollen in 2021 mehr sparen. Rund 25 Prozent wollen beides: gesünder, regional oder nachhaltiger einkaufen und gleichzeitig weniger Geld ausgeben. Das sind die zentralen Ergebnisse, die McKinsey und EuroCommerce in ihrem neuen Report „Disruption and Uncertainty – State of Grocery Retail 2021“ anhand von vier wesentlichen Trends in den kommenden Jahren vorstellen.

58 Prozent der Befragten geben für 2021 an, dass sie ihre Lebensmitteleinkäufe mehr an ihren Lifestyle anpassen wollen. Das bedeutet, so der Report, dass die verschieden Verbrauchergruppen mehr und unterschiedliche Anforderungen an die Qualität ihrer Lebensmittel stellen und aufgrund der pandemie-bedingten, mangelnden Konsumalternativen weniger bereit sind, Kompromisse einzugehen.

Der Preis wird in 2021 wieder entscheiden: 59% der Deutschen geben an, ihren Supermarkt nach dem besten Preisleistungsverhältnis auszuwählen, 33% der Befragten wollen nach Wegen suchen, um beim Lebensmitteleinkauf Geld zu sparen. Auch für 76 Prozent der befragten CEOs ist die Preissensibilität der Verbraucher:innen ein wichtiger Trend der nächsten Jahre.

Trend 3 ist laut Report die drastisch beschleunigte Dynamik beim Online-Einkauf, bei dem die Expert:innen in Deutschland noch viel Nachholpotenzial sehen. Denn im europäischen Vergleich ist der Online-Markt für Lebensmittel in Deutschland mit 40 Prozent nur unterdurchschnittlich gewachsen (55 Prozent in Europa).

Nach der Öffnung der Gastronomie wird es laut dem McKinsey-Report noch eine Weile dauern bis die Zahl der Restaurantbesuche wieder das Vorkrisenniveau erreicht, dennoch wird der Lebensmitteleinzelhandel eine Wiedereröffnung zu spüren bekommen. Obwohl 16% der Verbraucher angeben, auch nach der Pandemie weiterhin vermehrt zu Hause kochen zu wollen, sagen 10%, nach der Pandemie sogar mehr auswärts essen gehen zu wollen als vorher.

Quelle: McKinsey