Welche Trends werden die Lebensmittelindustrie, den Handel und die Gastronomie in den nächsten Jahren prägen? Was wird von der Corona-Pandemie langfristig bleiben? Der Food Report 2022 von Hanni Rützel gibt Antworten.

Auch an der Esskultur gehen gesellschaftliche Megatrends nicht vorbei, sagt Hanni Rützel in ihrem neuen Food Report 2022. Vielmehr bilden sie die Basis für den Wandel und sind neben mittelfristigen Veränderungsprozessen Ausgangspunkt ihrer Analyse zu Konsum- und Food-Trends. Die Globalisierung, die Konnektivität, der Gender Shift, die Individualisierung, New Work und Neo-Ökologie prägen alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft und damit auch wie und was die Menschen essen.

Der Report nimmt vor allen drei Trends in den Fokus, die durch Corona in ihrer Entwicklung noch einmal befeuert wurden: Das Prinzip Zero Waste wird alltagstauglich. Die Nachfrage nach Local Exotics, die globale Geschmackswelten mit lokal produzierten Lebensmitteln verbinden, wird weiter steigen. Und die Real Omnivores setzen auf Nachhaltigkeit und Gesundheit ohne Verzicht und sind dabei offen für neue Innovationen bei Zutaten und Lebensmitteln.

Das Lebensmittelverschwendung aus ethischer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ein großes gesellschaftliches Problem darstellt, ist hinlänglich bekannt. Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein der Verbraucher:innen dahingehend geschärft, so der Food Report 2022, und auch die Kochkenntnisse verbessert. Ein sorgsamerer und nachhaltigerer Umgang mit Lebensmitteln ist vorprogrammiert. Auch immer mehr Start-ups und Unternehmen finden innovative Wege, um aus Lebensmittelresten neue Produkte herzustellen. Die Gastronomie leistet mit innovativen Konzepten wichtige Beiträge, um die weltweite Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Angetrieben vom Wunsch der Konsumierenden nach einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion, wird auch der Bedarf an lokal hergestellten Lebensmitteln weiter steigen. Die Erwartung für die Zukunft ist, dass sich immer mehr Primärproduzenten an den Anbau oder die Zucht von Pflanzen und Tieren wagen, die noch vor Kurzem nur über weite Transportstrecken zu uns gelangt sind.

Auch der Konsumenten-Typus verändert sich. Die Real Omnivores sind laut der Food-Trends die wahren Allesesser, denn anstatt Verzicht wollen sie Neues und Anderes probieren, um umwelt- und gesundheitsbewusst zu konsumieren. Verantwortung und Vielfalt sind ihre Maximen, mit denen sie zukünftige Entwicklungen in der Gastronomie, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie voranbringen und die Muster unserer Ernährungsgewohnheiten aufbrechen werden.

Weitere Food Trends finden Sie im ausführlichen Food Report 2022.

Quelle: zukunftsInstitut