Tiefkühlwirtschaft startet wissenschaftliches Pilotprojekt gegen Lebensmittelverschwendung
Gemeinsam mit dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke (ZNU) hat das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. (dti) ein Pilotprojekt zur Erfassung von Lebensmittelverlusten auf der Verarbeitungsstufe gestartet. Damit setzen die beteiligten Mitgliedsunternehmen des dti ein wichtiges Zeichen für die Tiefkühlwirtschaft und zur Unterstützung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, deren Grundsatzvereinbarung mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das dti unterzeichnet hat.
Die Pilotunternehmen erfassen erstmals branchenübergreifend Daten über die Verluste in der Lebensmittelverarbeitung nach einer einheitlichen wissenschaftlichen Methodik. Mit der Erfassung von Primärdaten leisten dti und ZNU einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Datenlage auf der Stufe der Verarbeitung und unterstützen die Unternehmen bei der weiteren Optimierung ihrer internen Prozesse.
Als methodische Grundlage entwickelt das ZNU in Kooperation mit dem dti und Fachleuten aus den Unternehmen der Tiefkühlwirtschaft einen Bogen zur Erfassung und Berechnung von Lebensmittelverlusten. Die Methodik lehnt sich an den international anerkannten Food Loss and Waste Standard (FLW-Standard) und den Leitfaden zum Umgang mit Lebensmittelverlusten in der Lebensmittelindustrie (LeDaNa) an. Der FLW-Standard wurde unter anderem von der UN mit entwickelt und definiert grundsätzliche Leitlinien für die Quantifizierung und Berichterstattung über Lebensmittelverluste. Es ist das erste Mal, dass aussagekräftige und vergleichbare Daten für die Verarbeitung von Lebensmitteln innerhalb einer Branche erhoben werden. Damit stellt die Tiefkühlwirtschaft ein weiteres Mal ihre Vorreiterrolle im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung unter Beweis und steht zugleich zur Erfüllung der Grundsatzvereinbarung.
Tiefkühlbranche ist Teil der Lösung
In Deutschland landen jedes Jahr 11,9 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Die meisten Lebensmittelabfälle fallen in privaten Haushalten aufgrund von Haltbarkeitsproblemen an. Tiefkühlprodukte leisten mit ihrer langen Haltbarkeit und Portionierbarkeit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, denn sie werden in privaten Haushalten – ebenso wie in den Großküchen der Gastronomie – so gut wie nie weggeworfen. Damit sind Tiefkühlprodukte ein Teil der Lösung!
Das dti und seine Mitglieder engagieren sich seit Jahren aktiv im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung, um die Kompetenz von TK für nachhaltigen Konsum und nachhaltige Lebensmittelproduktion zu verdeutlichen. Dazu gehört auch, den gesamten Lebensweg eines Lebensmittels – von der Ernte bis zum Verbrauch zu betrachten. Mit dem von der ZNU wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekt wird das dti glaubwürdig aufzeigen können, wie effizient die Prozesse der Verarbeitung in der Industrie bereits heute schon organisiert sind. Denn für Lebensmittelhersteller ist es selbstverständlich, so wenig wie möglich wegzuwerfen und möglichst alle im Prozess entstehenden Nebenprodukte, geeigneten Verwertungswegen zuzuführen, um so wertvolle Ressourcen zu schonen.