TK is(s)t nachhaltiger
Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften spielen für die Tiefkühlbranche seit vielen Jahren eine wichtige Rolle und gewinnen mit dem steigenden Verbrauch von Tiefkühlprodukten und dem wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstsein noch weiter an Bedeutung. Die Tiefkühlwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und arbeitet stufenübergreifend schon von jeher zusammen. Dies umfasst Hersteller von tiefgekühlten Lebensmitteln genauso wie Tiefkühllogistiker, -lagerhäuser und Tiefkühltechniker. Die Kettenverantwortung ist in der Branche tief verankert, da die Produkte nur so einwandfrei bis zum Verwender gelangen können.
Über die Tiefkühlung kann eine Vielzahl von Lebensmitteln auf schonende Art lange haltbar gemacht werden. Ernten können frisch verarbeitet und Lebensmittel auch außerhalb der Saison frisch genossen werden.
In Punkto Ressourcenschonung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen spielen Tiefkühlprodukte aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und Portionierbarkeit sowohl auf Ebene der Produktion als auch bei Großverbrauchern und in Haushalten eine sehr wichtige Rolle. Denn Tiefkühlkost ist so verpackt, dass die Entnahme von Portionen möglich ist und nicht alles auf einmal aufgetaut und zubereitet werden muss. Verluste durch übriggebliebene Essensreste oder Überproduktion können so eingedämmt werden. Auch Lebensmittelabfälle durch Überschreitung der Haltbarkeit sind bei tiefgekühlten Produkten geringer, wie eine Umfrage zeigte: Während knapp 90 % der Konsumenten schon einmal ein frisches Lebensmittel weggeworfen haben, haben dies bei tiefgekühlten Produkten nur knapp 30 % schon einmal getan.
Hinzu kommt, dass die Tiefkühlware schon für die Küche vorbereitet und oftmals bereits vorgegart ist. Da diese Bearbeitungsschritte in der Industrie optimiert sind und für eine große Menge an Produkten auf einmal durchgeführt werden, können Wasser, Energiekosten und Arbeitsaufwand minimiert werden.
Auch das industrielle Schockfrosten bietet deutliche Nachhaltigkeitsvorteile: Sie gilt als das schonendste und schnellste Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Da die Produkte in kurzer Zeit auf Minustemperaturen heruntergekühlt werden, bilden sich nur kleine Eiskristalle und die Zellstruktur bleibt intakt. Wertvolle, im Zellsaft enthaltene Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe werden so geschützt und auch der Geschmack und die Beschaffenheit des Lebensmittels bleiben bestmöglich erhalten und kann somit einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung leisten.
Branchenumfrage „Nachhaltigkeit in der TK-Branche
Inwieweit beeinflussen Nachhaltigkeitsaspekte bereits heute das unternehmerische Handeln der Tiefkühlbranche? Worin werden die größten Hürden bei der Umsetzung im Unternehmen gesehen? Wo die Perspektiven? Und wie groß schätzen Handel und Industrie das Nachhaltigkeitsengagement ihrer Branche ein? Diese und weitere Fragen stellten das ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke und das dti in einer umfassenden Befragung, die im Herbst 2015 durchgeführt wurde. An der Studie beteiligten sich insgesamt 178 Unternehmensvertreter aus der Tiefkühlwirtschaft und angrenzenden Branchen.
Das Ergebnis zeigt: Für das Gros der Tiefkühlbranche spielt Nachhaltigkeit eine beachtliche Rolle: 56 % der Befragten halten Nachhaltigkeit in der Branche für eher oder sehr stark ausgeprägt. Die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in der Tiefkühlbranche zeigt sich auch darin, dass namhafte Hersteller der Branche immer wieder für ihr Nachhaltigkeitsengagement ausgezeichnet werden und Nachhaltigkeitsinitiativen wie den Marine Stewardship Council (MSC) ins Leben gerufen haben und unterstützen.